Fairtrade Rosenaktion zum Weltfrauentag am 08. März 2019

 

Vom 19. Januar 2019, dem 100 - jährigen Jubiläum der ersten Frauenwahl in Deutschland, bis zum Weltfrauentag, am 08. März 2019, riefen Aktive in ganz Deutschland erneut dazu auf, sich an der Fairtrade-Rosenaktion unter dem Motto „Flower-Power - Frauen stärken" zu beteiligen.

 

Auch die Gemeinde Heidenrod hat erneut die Gelegenheit genutzt, um ein Statement zu setzten und sich gleichzeitig bei den engagierten Damen in unseren

Gemeindeorganen zu bedanken.

 

Bürgermeister Diefenbach lud am Abend des Weltfrauentages am 08. März 2019 zu einem kleinen Umtrunk in das Heimat- und Kulturhaus in Kemel ein. Neben den Ortsvorsteherinnen, Gemeindevertreterinnen und der Frauenbeauftragten der Gemeinde Heidenrod war auch Frau Monika Merkert, Dezernentin des Rheingaues-Taunus-Kreises für die Themen Fairtrade, Jugend und Gesundheit, eingeladen. Frau Merkert bedankte sich ebenfalls bei den anwesenden Damen und legte nochmals die Wichtigkeit der gemeinsamen Arbeit für Fairtrade und insbesondere auch für mehr Geschlechtergerechtigkeit dar.

 

Neben dem Dank, den Bürgermeister Diefenbach den Damen aussprach, war ihm auch wichtig über die aktuellen und vergangenen Gegebenheiten in Sachen Gleichstellung zu sprechen. Auch in Deutschland ist die Gleichstellung noch keine Selbstverständlichkeit, es ist oft schwer, alte Strukturen zu durchbrechen und beiden Geschlechtern den noch immer herrschenden Missstand zu vermitteln. Oft wird bei Industrieländern ein genderneutrales Klima angenommen, da diese als gesellschaftlich weit entwickelt gelten. Dennoch bestehen auch innerhalb dieser Sozialstrukturen nach wie vor Auseinandersetzungen, vor allem um die Anerkennung geschlechtsbedingter Verschiedenheit und die Gewichtung der individuellen Ansprüche auf Gleichheit und Andersartigkeit.

 
 


Bürgermeister Diefenbach verteilt als kleine Aufmerksamkeit fair gehandelte Rosen

Fotograf: Ulrich Eschenauer 

 

Auch über die globalen Gegebenheiten und die Arbeit von Fairtrade wurde gesprochen. Die Gemeinde Heidenrod freut sich besonders bei solchen Gelegenheiten, einen solch aktiven und humanitären Verein zu unterstützen und dafür auch den Rückhalt in den Gemeindeparlamenten und einem Großteil der Bürgerschaft/ den Unternehmen zu genießen. Auch Frau Merkert betonte wie wichtig die Arbeit des Fairtrade-Rheingau-Taunus Kreises ist und die der beteiligten Fairtrade Kommunen.

 

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal herzlich für die Teilnahme der Damen und den schönen Abend bedanken.

 

Sie möchten mehr wissen oder mitwirken?

Wenden Sie sich gerne an die Gemeindeverwaltung

Frau Reschke

Rathausstraße 9

65321 Heidenrod-Laufenselden

Tel.: 06120/7958

selenka.reschke@heidenrod.de

www.heidenrod.de

www.fairtrade-towns.de/fairtrade-towns/stadt/gemeindeheidenrod/


 CR TransFair e.V.

Wir freuen uns auf Sie!

Bild: TransFair e.V.

 


 

Fairtrade stärkt Frauen! Mit klaren Regeln und Strategien zu mehr Geschlechtergerechtigkeit

Quelle: www.fairtrade-deutschland.de/aktiv-werden/aktuelle-aktionen/frauen-staerken-gender-special-2019.html

 

100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland: Der 19. Januar 1919 war für die Bundesrepublik ein sehr bedeutender Schritt in Richtung Demokratie. Heute – 100 Jahre später – ist es für die meisten von uns kaum vorstellbar, dass Frauen einst dieses Grundrecht verwehrt war und wie sehr sie dafür kämpfen mussten.

Seitdem wurden viele Schritte gegangen, um Geschlechtergerechtigkeit weiter voran zu treiben, aber zur wirklichen Gleichberechtigung ist es noch ein weiter Weg – so auch im globalen Süden. Fairtrade hat es sich zum Ziel gemacht, die Position der Frauen in Produzentenländern zu stärken, sie zu aktiven Gestalterinnen des Arbeits- und Familienlebens in ihren Gemeinden zu befördern und somit nach und nach die althergebrachten Rollenklischees von Männern und Frauen zum Wohle der gesamten Gesellschaft aufzubrechen.

Neben den in den Fairtrade-Standards verankerten Vorgaben zu Geschlechtergerechtigkeit und dem Verbot von Diskriminierung jeglicher Art, hat Fairtrade 2016 zusätzlich eine Gender-Strategie verabschiedet: Mit gezielten Maßnahmen wird die Stärkung von Frauen noch enger an den lokalen Lebensumständen der Produzentinnen ausgerichtet und durch Frauen – und Männer! – gemeinsam umgesetzt. Nach Schätzungen der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) könnte die Zahl der unterernährten Menschen um 100 – 150 Millionen reduziert werden, wenn die Ungleichheit der Geschlechter im Agrarsektor beseitigt würde.

Nach aktuellen Schätzungen wird etwa 43 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeit weltweit von Frauen geleistet, in sehr armen Ländern bis zu 70 Prozent. Ihre Gestaltungsmöglichkeiten sind jedoch gering, da sie oft kein Land besitzen und ihnen der Zugang zu Krediten, technischer Unterstützung und Informationen fehlt. Frauen leisten oft die Hauptarbeit, besitzen aber wenig Rechte – zum Schaden der Gemeinschaft. Fairtrade stärkt Frauen innerhalb ihrer Organisationen und fördert ihre gleichberechtigte Teilhabe an Prozessen und Entscheidungen.

In den Fairtrade-Standard wird die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern besonders berücksichtigt. Die zertifierten Unternehmen verpflichten sich, eine Richtlinie gegen sexuelle Belästigung einzuführen und anzuwenden. Allen Arbeitskräften ist es gestattet und möglich Beschwerden direkt und anonym einzureichen. Um die Standardanforderungen zu erfüllen, bilden viele Kooperativen und Plantagen im Fairtrade-System sogenannte „gender-committees", die sich explizit um Frauenförderung kümmern.

Fairtrade hat erkannt, dass mit den Vorgaben der Standards allein das Problem nicht gelöst werden kann. Es geht nicht nur um gesellschaftlich tief verankerte Werte und Normen, sondern auch um Verteilung von Hausarbeit, mangelnde Bildung und ungleiche Besitzverhältnisse, die eine gleichberechtigte Teilhabe behindern. Aus diesem Grund wurde 2016 eine Gender-Strategie verabschiedet, um Geschlechtergerechtigkeit gezielt zu fördern. Was vorher im Rahmen der Standardvorschriften schon in etlichen Kooperativen praktiziert wurde, wird nun systematisch vorangetrieben: Produzentennetzwerke, Produzentenorganisationen und Fairtrade-Mitarbeiter vor Ort werden angehalten, konkrete Maßnahmen zur Frauenförderung auf lokaler/regionaler Ebene zu planen und umzusetzen. Lokale Mitarbeiter*innen der Produzentennetzwerke werden sensibilisiert und geschult, das Thema Gleichstellung in ihren Beratungen für die Produzentengruppen einzubinden. Dabei müssen immer auch die individuellen Herausforderungen in den einzelnen Regionen und verschiedenen Produktionsbereichen beachtet werden.

All diese und noch mehr Maßnahmen zur Stärkung der Frauen wurden in der Vergangenheit in vielen Fairtrade-Kooperativen und Plantagen bereits durchgeführt. Durch die Gender-Strategie werden sie nun systematisch für alle zugänglich gemacht. Zudem bekommt das Thema der Geschlechterungleichheit auf diese Weise eine größere Bedeutung bei allen Beteiligten.

Informieren Sie sich über diese und weitere Thema über

www.fairtrade-deutschland.de/